Paul Blau (Martin Schmitt):
Kruscht
Prosa-Collage. Eigenverlag, Karlsruhe, 2002
Wir
laufen durch die Zeit. Wir spazieren über einen Flohmarkt, greifen nach einem Spazierstock,
der
unserem Opa gehörte, bewegen in unseren Händen abgespielte Blechautos,
mit
denen wir auf den Straßen unserer Kindheit entlang gefahren sind, wir betreten ein Treppenhaus und
riechen
den löslichen Kaffee wieder mit viel Milch darin, und es ist fast, als
würden
wir den bröseligen Kastenkuchen auf der Zunge und zwischen den Zähnen
spüren. Und würden wir uns mit all diesen Dingen umgeben, wir
würden es nicht aushalten ob der magischen Kraft, die in ihnen enthalten ist.
Es wäre so, als würden wir ununterbrochen blättern in Büchern voller
Lebensgeschichten.
Wir drehen an den Knöpfen alter Radiogeräte. Wir ahnen von
Weitem die Geheimnisse der Spieluhr. Wir hören eine Frage und finden
keine Antwort darauf. Vielleicht hat sie jemand mitgenommen, die Antwort, und
sie wird uns für immer verborgen bleiben.
LESEPROBE Kruscht
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