Und doch liegt hier ein Herbstlicht, das ist nicht von
dieser Welt. Eine Sonne wie eine von durchsichtigen Schleiern verhüllte Frau
über den Gassen und den vielen,
fast namenlosen Plazas, Licht, das erfunden werden
müsste, wäre es nicht wirklich da, würde es sich nicht
durch die engen Rinnen
zwischen den Häusern durchzwängen, zwischen den entlaubten Bäumen, deren
gelbe
Blätter Teppiche bilden, über die Gestalten schlurfen mit pechschwarzen
Zigarettenstummeln und dunklen
gefalteten Gesichtern. Katzen sitzen auf Autos, Kinder
gehen ihren ahnungslosen Spielen
nach und wissen nicht,
dass alles auf den Winter zuläuft. Einer schiebt
gesenkten Hauptes eine Mülltonne vor sich her, in der er sein ganzes Hab und
Gut aufbewahrt. Jemand lauert an einer Mauer, stolz mit schwarzen Augen hat er
die Ruhe eines Panthers, der sein Opfer kennt. In allen Nischen farbige
Schriften,
die herüber rufen und die doch nicht gelesen werden.
Madrid, Spanien, 1991
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